Es ist davon auszugehen,
dass der Name Klukkert ein Flurname ist. So ist der eigentliche
Name unserer Familie "Lütke Brink". Sehr
wahrscheinlich lag das Gehöfft "op de Klokkhorst"
und daraus wurde dann Klukkert oder Klokkers.
Der Namenswechsel soll sich ab 1534 durchgesetzt haben.
Die erste Erwähnung eines Berend Klukkert(s) findet
sich um 1745 ind den Kirchenbüchern von Bimolten (Grafschaft
Bentheim). Dieser heiratet am 1. Juli 1771 Mette Roters.
Sie haben zwei Söhne, Berend (*1772-1832) und Harm
(*1775-1815). Beide kommen in Bakelt (jetzt Bekelde) zur
Welt.
Der erstgeborene ist Karnemaat Huurman in Bimolten, also
Heuermann, Heuerling oder Kötter (von Kotten) beim
Hof Karnemaat.
Große Höfe haben zu dieser Zeit kleine Heuerstellen
abgetreten, d.h. ein wenig Land, Haus mit Garten. Dafür
musste dann der Heuermann auf dem Hof mithelfen. Die Heuer
(Pacht) bestand aus Getreide, Heu und aus Spannhilfe des
Bauern.
Wiesen hatten Heuermänner nur selten, so dass diese
auf Kuhweiden des Bauern angewiesen waren, gegen ein Entgeld.
Man muss davon ausgehen, dass Berend seine Familie nur z.T.
versorgen konnte und sich wahrscheinlich als Saisonarbeiter
in Holland verdingen musste (sogn. Hollandgänger).
Sein erster Sohn Berend verheiratet sich mit Aale Sluiters
und hat mit ihr 6 Kinder. Berend (*1798), Harm (*1800),
Evert (*1806), Hindrikje (*1810), Geerd (*1813) und Harmtjen
(*1816).
Der älteste ist ebenfalls Huurmann in Bimolten und
heiratet mit 34 Jahren Geerdjen Lübben. Aus dieser
Verbindung gehen fünf Kinder hervor. Leider sterben
hier drei Kinder sehr früh: Jan, und zwei ungetaufte
Kinder. Berend (*1834) und ein zweiter Jan (*1841) werden
ebenfalls in Bimolten geboren.
Berend geht eine 2. Ehe mit Henrikjen Baans ein und bekommt
noch 2 Kinder hinzu und zwar Geerd (*1848) und Swenne (*1851).
Sein Neffe Berend (ein Sohn seines Bruders Geerd) geht
nach Amerika. Er wird Pionier und eröffnet in Kalifornien
eine Bäckerei und betreibt noch einen Bauernhof. Amanda
Johnson wird seine Frau. Aus diesem Stückchen Land
wird die Stadt Reding, die damalige Hauptstadt Kaliforniens!
Heute kann man den Stadtgründer im stadtgeschichtlichem
Museum zu Reding auf einem Gemälde betrachten, ebenso
sein Sattel und Brille.
Wir wissen nicht , was Berend (*1834) bewogen hat nach
Lingen auszuwandern. Hanne Auguste Wilhelmina Bohne, eine
Lingenerin, nimmt den erstgeborenen Berend zum Mann. Aus
dieser Ehe stammen, Johanne Auguste Frederike, Bernhard
August, Johanne Elise, die noch im Kindbett an Keuchhusten
stirbt, Mathilde Auguste, Auguste Elisabeth und Sophie Auguste
und Johann Bernhard.
Er lässt sich, wie im Kirchenbuch der ev. ref. Gemeinde
zu lesen ist, in Lingen nieder und gründet hier einen
Landhandel für Getreide und und Düngemittel. Ein
sehr groß gewachsener Mann, wie berichtet wird.
(Bernhard) August heiratet Elisabeth Tieding. Sie starb im Kindbett beim zweiten Kind. Gustchen, das erste Kind aus dieser Ehe, stirbt mit nur 20 Jahren an Tuberkolose.
Er heiratet ein zweites Mal und nimmt sich Marie Catherine
Caroline Splete zur Frau. Sechs Kinder werden geboren, wobei
hier der letzte Name immer der Rufname ist (außer
bei Bernhard). Dies galt damals als Schick. August Hermann
Berend (*1907), Anneliese Marie (*1908), Marie Sophie Martha
(*1909), Fritz Arthur Hans (*1912), Marie Irma (*1915) und
Bernhard Ernst August (*1917). Der Jüngste fällt
1941 im zweiten Weltkrieg.
August war ein guter Kaufmann und sein Geschäft mit
Getreide und Futtermitteln gedieh. So wurde etwa 1910 in
Nordhorn ein Lagerhaus an dem 1904 fertig gestellten Nordhorn–Almelo
Kanal gebaut. Dies besaß zur Entladung von Schiffen
schon eine pneumatische Löschvorrichtung. Durch die
Aktivitäten nannte man bis heute den Hafen „Klukkert
Hafen“. Etwa 1930 wurde das Lagerhaus verkauft. Da
in der Zeit des 3. Reiches die Handelstätigkeit für
landwirtschaftliche Produkte durch eine Verteilungsreglementierung
eingeschränkt wurde ergab sich die Möglichkeit
für den Bau eines Silos für Getreide am Alten
Hafen in Lingen mit 5.000 to Fassungsvermögen, der
1939 fertig gestellt wurde.
Er hatte als einer der ersten ein Auto und ein Telefon in Lingen. Er kauft
mehrere Hektar Land und Grundstücke auf denen er Häuser
baut.
Die erste Weltwirtschaftskrise 1929 mit dem “schwarzen
Freitag“ geht auch an ihm nicht vorbei, so muss
er viel Land wieder verkaufen.
Sein ältester Sohn Berend heiratet Elisabeth Janßen.
Beide haben vier Kinder. Berend August Geert, Marie Elisabeth
Helene (Ellen), Ursula Dorothee (Dorle) und Susanne (Susi).
Auch er hat einen Landhandel. Die Firma saß in Lingen
in der Lookenstraße, wo heute das Arbeitsamt steht.
Sein Hobby war sein Garten in der Schwennestraße.
Eimerweise Früchte und Gemüse wurden aus dem (etwas)
verwildertem Garten geholt und mit fleißigen Händen
von seiner Ehefrau Else zu Saft, Kompott und eingelegtem
verarbeitet. Heute sind in dem Garten noch von ihm aufgeprofte
Apfelbäume zu besehen, so hatte man drei Sorten auf
einem Stamm. Sein Kontor war sehr eigentümlich. Einlass
hatten eigentlich nur Kunden und seine Enkelkinder, die
sich auf die Banderolen von seinen Zigarren freuten. Um
vier Uhr gab es immer in der Teestube feinen ostfriesischen
Tee (von Thiele!) mit Wölkchen (einem Schoppen Sahne).
Sein ältester und einziger Sohn Berend gründet
ebenfalls einen Großhandel mit Getreide, Futter- Düngemitteln,
die Agrar-Handelsunion. Zuerst am Lingener Alten Hafen und
dann in Spelle Venhaus Hafen ansässig.
Er heiratet 1966 Gerda Antonia Kortländer und hat mit
ihr drei Söhne, Jan Berend Pompejus (1967) und die
Zwillinge Henning Ferdinand und Berend Antonius (1968).
Sein zweitältester Sohn Henning heiratet Saskia Klein.
Mit ihr hat er die beiden Kinder Neele Antonia Filicitas
und Ole Joris Berend.
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